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Weitere Publikationen

04.2024
Europäisches Institut für KI in der Wissenschaft, empfehlen europäische Wissenschaftsakademien

Ein neues europäisches Institut für künstliche Intelligenz in der Wissenschaft und dass die Technologien der Zukunft von den Menschen und den Gemeinschaften angetrieben werden, nicht nur vom Profit: dies zwei Schlüsselbotschaften von renommierten Wissenschaftlern. Nominiert von den Akademien der Wissenschaften Schweiz (a+), war Andrea Emilio Rizzoli vom Dalle Molle Institut für Künstliche Intelligenz in Lugano Ko-Vorsitzender einer Gruppe von Wissenschaftlern, die diese Botschaften verfasst hat. Das neue Institut würde massive Hochleistungsrechenleistung, eine nachhaltige Cloud-Infrastruktur und KI-Schulungsprogramme für Wissenschaftler bereitstellen. "Damit hätten Universitäten und Forschungsinstitute in ganz Europa einen fairen Zugang zu hochmodernen KI-Einrichtungen", sagt Andrea Rizzoli. Darüber hinaus wird empfohlen, Forschung zu philosophischen, rechtlichen und ethischen Fragen zu fördern, die sich beim Einsatz von KI in der Wissenschaft stellen, sowie zu den Auswirkungen auf grundlegende Menschenrechte, Transparenz und Rechenschaftspflicht. Ausgehend von einer Anfrage von EU-Kommissarin Margrethe Vestager unterstützen die Empfehlungen die EU-Strategie für KI in Forschung und Innovation. Sie entstanden im Rahmen des Scientific Advice Mechanism, der EU-Institutionen unabhängige wissenschaftliche Erkenntnisse und politische Empfehlungen für bereitstellt. Teil dieses Mechanismus sind das Akademien-Konsortium SAPEA, mit Fachwissen von mehr als 100 Institutionen in ganz Europa, und die Group of Chief Scientific Advisors, deren Empfehlungen auf SAPEA-Ergebnissen beruhen.

SAPEA Evidence Review ReportScientific Opinion Group of Chief Scientific Advisors
03.2024
Frühzeitige Lernmöglichkeiten für die Formierung einer wissenschaftlich gebildeten Gesellschaft

Um kommende Generationen mit dem erforderlichen Wissen, den Fähigkeiten und den Werten auszustatten, damit sie informierte, kritische, verantwortungsvolle und ethisch bewusste Teilnehmende an einer wissenschaftlich gebildeten Gesellschaft werden, plädiert dieses neue Statement europäischer Akademien für eine Stärkung der Lehrpläne in wissenschaftlicher Bildung ab Primarstufe.

Für das Wohlergehen, den Fortschritt und vielleicht sogar das Überleben der Gesellschaft sind mehr denn je wissenschaftlich gebildete Bürgerinnen und Bürger erforderlich. Da Wissenschaft und Technologie zunehmend mit unserem täglichen Leben verwoben sind und ethische Dilemmas mit sich bringen, ist für kommende Generationen entscheidend, dass sie wissen, wie sie diese erkennen und beantworten können. ALLEA, die Föderation der Europäischen Akademien der Wissenschaften, ist der Auffassung, dass die naturwissenschaftliche Bildung ab Primarstufe eine Schlüsselrolle dabei spielt, alle jungen Lernenden mit den Fähigkeiten und Werten auszustatten, die sie benötigen, um diese Herausforderungen erfolgreich zu meistern.

ALLEA Statement
02.2024
Neue Genomtechniken, geistiges Eigentum und Entwicklung von Kulturpflanzen: Empfehlungen europäischer Akademien

Eine neue Stellungnahme europäischer Akademien enthält Empfehlungen zur Überwindung von Hindernissen infolge des derzeitigen Systems des geistigen Eigentums, damit alle Beteiligten in vollem Umfang von neuen Genomtechniken profitieren können. Diese Techniken, wie CRISPR-Cas, bergen ein erhebliches Potenzial, zur nachhaltigen Entwicklung von Kulturpflanzen und zur Ernährungssicherheit beizutragen. Das aktuelle System des geistigen Eigentums stellt Züchter und Landwirte jedoch vor Herausforderungen: die Patentierung von Erntematerial ist umstritten, es gibt Bedenken bzgl. unbeabsichtigter Patentverletzungen sowie der Monopolisierung dieser Technologien und der daraus resultierenden Pflanzensorten. Aufgrund einer Analyse, wie sich das derzeitige System des geistigen Eigentums auf die Tätigkeit europäischer Züchter und Landwirte auswirkt, macht die Stellungnahme Empfehlungen zur Überwindung möglicher Hindernisse. Erarbeitet wurden diese Empfehlungen von einer Expertengruppe der All European Academies (ALLEA), unter Co-Leitung von Heinz Müller vom Forum Genforschung der Schweizer Akademien und vormals am Eidgenössischen Instituts für Geistiges Eigentum.

ALLEA Statement
02.2024
Hin zu einem Plastik-Abkommen

Unser Planet ertrinkt in Plastik: 2019 wurden mehr als 353 Mio. Tonnen Plastikabfälle produziert. Ohne drastische Gegenmassnahmen werden laut OECD es bis 2060 jährlich 1’014 Mio. Tonnen sein, die Gewässer und Land verschmutzen. Gegen dieses ernsthafte globale Umweltproblem strebt die UNO ein Abkommen an. Ein wichtiges Treffen dazu findet im April 2024 statt. Zur Unterstützung dieser Verhandlungen machen europäische Wissenschaftsakademien 10 Empfehlungen.

Die Dringlichkeit von Massnahmen unterstreicht András Báldi, Co-Autor dieser Empfehlungen: «Kunststoffe verrotten nicht, sie zerfallen nur in kleinere Teile und zersetzen sich nicht. Die so entstehenden Mikro- und Nanoplastikteilchen haben sich inzwischen überall auf der Erde ausgebreitet und befinden sich sogar in unserem Körper.»

Empfehlungen
09.2023
Förderung vielfältiger Karrierewege für promovierte und Postdoc Forschende

Die Neugestaltung der Karrierewege für promovierte und Postdoc Forschende ausserhalb der Hochschulen: neuer OECD-Bericht mit Empfehlungen und politische Optionen zum diesem Zweck. Diese Empfehlungen konzentrieren sich auf acht Bereiche: Förderung der Zusammenarbeit mit Arbeitgebern ausserhalb der Hochschulen, Vermittlung von Fähigkeiten für verschiedene Laufbahnen, Aufwertung verschiedener Laufbahnoptionen, Unterstützung der Laufbahnentwicklung von Forschenden, Förderung sektorübergreifender Mobilität sowie Neugestaltung und Unterstützung von Laufbahnen in der Wissenschaft. Verity Elston, Co-Direktorin des Graduiertencampus der Universität Lausanne und Vorsitzende der internationalen Expertengruppe, die den Bericht verfasste, erklärt: «Die Empfehlungen bieten Ansatzpunkte für diejenigen, die an der Entwicklung von Doktoranden- und Postdoktorandenrahmen arbeiten: sei es in Regierungsabteilungen, Finanzierungseinrichtungen, in der Universitätsverwaltung oder im Lehrkörper-Management.»

OECD Bericht
08.2023
Sehr grosse Forschungsinfrastrukturen: politische Fragen und Optionen

Bewährte Praktiken für die Einrichtung sehr grosser Forschungsinfrastrukturen (Very Large Research Infrastructures VLRI), Optionen für die Verbesserung ihres Betriebs und strategische Überlegungen: Dies der Inhalt eines neuen OECD-Berichts für Manager, Geldgeber und Entscheidungsträger.

Erarbeitet wurde der Bericht von einer Expertengruppe des Global Science Forum (GSF), die mehr als 60 VLRI untersuchte und Interviews mit Interessenvertretern führte. Delegiert von den Akademien der Wissenschaften Schweiz war der Astrophysiker Willy Benz von der Universität Bern Co-Vorsitzender der Gruppe.

VLRI sind einzigartige, komplexe Unternehmungen mit starker internationaler Dimension. Entwicklungen im politischen, sozioökonomischen und wissenschaftlichen Umfeld stellen deren Planung und Management jedoch in Frage. Wie Willy Benz feststellt: «Haushaltszwänge und die Erwartung, die Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen, führen dazu, dass VLRI über die Produktion von Wissenschaft auf Weltniveau hinaus Wirkung zeigen müssen: sozioökonomischer Nutzen, Talent- und Kompetenzentwicklung, Kapazitätsaufbau und Öffentlichkeitsarbeit sind einige Beispiele».

Das Global Science Forum bietet hochrangigen Vertreter:innen der OECD-Mitgliedsländer Gelegenheit zu Konsultationen mit dem Ziel, die Verbesserung der Wissenschaftspolitik dieser Länder zu unterstützen und von den Vorteilen internationaler Zusammenarbeit zu profitieren.

OECD Bericht
07.2023
Allgemeiner Teil der Wissenschaften. Auf dem Weg zur Einheit der Wissenschaft und zu einem echten Studium generale

Es ist offensichtlich, dass uns Menschen eine globale Verantwortung zukommt, auch in unserem eigenen Interesse. In dieser Situation haben wir aber weder eine holistische, also ganzheitliche Strategie, noch eine global handlungsfähige Organisation und auch nicht die Generalisten, welche die nötige Übersicht haben, die relevanten Zusammenhänge durchblicken und deshalb und dank holistischen Methoden holistische Lösungen vorschlagen und umsetzen können. Ohne diese Strategie, ohne diese Organisation und ohne diese Generalisten wird unsere Zukunft zunehmend zu einer Irrfahrt im dichten Nebel mit hoher Absturzwahrscheinlichkeit.

 

Das Projekt «Einheit der Wissenschaft und echtes Studium generale» hat nun den nicht geringen Anspruch, die Grundlagen für die erwähnte Strategie und Organisation, vor allem aber für die dringend nötigen Generalisten zu liefern. Dabei muss man sich erstens vor Augen führen, dass unsere heutige Welt in zunehmendem Masse von den Wissenschaften abhängig ist, schon allein aufgrund der zunehmenden Komplexität. Zweitens sind unsere grundlegenden Probleme wie Energie, Umwelt und Bevölkerungswachstum wissenschaftlich gesehen transdisziplinäre Probleme. Diese Probleme entziehen sich dem Zugriff der einzelnen Wissenschaftsdisziplinen, auch in ihrer Addition, der Interdisziplinarität. Vielmehr braucht es zusätzlich transdisziplinäre Ansätze, welche die Wissenschaftsdisziplinen unter übergeordneten Gesichtspunkten vereinen können und sie damit auch verändern: Es geht um die Zusammenführung der Natur- und Geisteswissenschaften, was einer zweiten Aufklärung gleichkommt. Drittens können die heutigen Wissenschaften diese Transdisziplinarität nicht gewährleisten, weil sie von Spezialisten ohne die nötigen Generalisten geführt werden.

 

Um diese Transdisziplinarität zu gewährleisten, braucht es als Grundlage den allgemeinen Teil der Wissenschaften, in den sich die einzelnen Wissenschaftsdisziplinen einbetten können. Dies führt zur Einheit der Wissenschaft. Und auf dieser Grundlage, der Einheit der Wissenschaft, ist an unseren Universitäten ein echtes Studium generale von zwei Semestern Dauer zu institutionalisieren. Dieses Studium generale ist deshalb ein echtes Studium generale, weil es im Gegensatz zu den existierenden Studia generalia holistisch ist. Es liesse sich auch als Studium fundamentale bezeichnen. Die Absolventen dieses echten Studium generale sind alsdann die Generalisten, die wir so dringend benötigen. Diese Generalisten sollten schliesslich in Zusammenarbeit mit uns allen in der Lage sein, unsere Verantwortung im Anthropozän wahrzunehmen, so insbesondere in strategischer und organisatorischer Hinsicht.

 

Saner, Luc (2023). Allgemeiner Teil der Wissenschaften. Auf dem Weg zur Einheit der Wissenschaft und zu einem echten Studium generale.

DOI: 10.5281/zenodo.7764971

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06.2023
Der Weg zu nachhaltigem Lebensmittelkonsum

Der Weg zu nachhaltigem Lebensmittelkonsum

Nachhaltige, gesunde Lebensmittel zu einer einfachen und erschwinglichen Wahl für die Verbraucher machen: Dies ist notwendig für eine Veränderung des Lebensmittelkonsum, weil er grosse Auswirkungen auf die Umwelt hat sowie Fettleibigkeit und Übergewicht ca. 60% der Erwachsenen und 30% der Kinder in Europa betreffen. Zur Beeinflussung des Lebensmittelkonsums äussert sich ein wissenschaftlicher Bericht des Akademienkonsortiums SAPEA (Science Advice for Policy by European Academies). Daraus abgeleitet macht die Group of Chief Scientific Advisors politischen Empfehlungen. Beide erarbeitet im Rahmen des EU Scientific Advice Mechanism. Für die Akademien der Wissenschaften Schweiz trug Tanja Schneider von der Universität St. Gallen zum SAPEA-Bericht bei.

SAPEA-BerichtScientific Advice Mechanism
05.2023
Die Zukunft von Gas

Erdgas ist nicht sauberer als andere fossile Brennstoffe und keine Alternative zu Kohle auf dem Weg in eine CO2-freie Energieversorgung. Dies macht dieser neue Bericht europäischer Forschenden deutlich.

Die Verwendung von Erdgas anstelle von Kohle oder Öl verringert die Treibhausgasauswirkungen nur geringfügig oder gar nicht. Zur Eindämmung des Klimawandels ist entscheidend, die Nutzung aller fossilen Brennstoffe einzustellen, neue Erdgaskessel zu verbieten und die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien massiv auszubauen. Methanemissionen haben in der Atmosphäre eine Lebensdauer von nur etwa 10 Jahren, was zehnmal kürzer ist als die von CO2, aber ihr 20-jähriges Erderwärmungspotenzial ist mehr als 80-mal so hoch wie das von CO2. Der neue wissenschaftliche Bericht empfiehlt Wärmepumpen und Fernwärme als Alternativen zu Gaskesseln.

EASAC Bericht
02.2023
Neonikotinoide und ihre Ersatzstoffe in nachhaltiger Schädlingsbekämpfung

Die EU muss Schlupflöcher schliessen, damit das 2018 erlassene Verbot der drei wichtigsten Neonicotinoide nicht weiter untergraben wird, so ein neuer Bericht europäischer Akademien.

Neonikotinoide, eine Klasse von Insektiziden, beeinträchtigen weiträumig Bestäuber und andere nützliche Insekten und bedrohen damit die biologische Vielfalt und längerfristig die Ernährungssicherheit. Der wissenschaftliche Bericht lobt den integrierten Pflanzenschutz der EU, mitsamt dem Verbot der drei Neonikotinoide, als richtigen Weg zu einer nachhaltigen Landwirtschaft. Er weist jedoch auf Lücken in der Umsetzung: laut Studien enthalten sieben von zehn Honigproben immer noch Spuren von mindestens einem der für Bienen gefährlichen Pestizide. "Es ist kontraproduktiv, alles zu töten, denn wenn sich der Schädling erst einmal an das Pestizid gewöhnt hat, gibt es möglicherweise keine natürlichen Feinde mehr, geschweige denn wichtige Bestäuber. Das ist ein ähnliches Problem wie der breite Einsatz von Antibiotika", kommentiert Edward Mitchell von der Universität Neuenburg, den die Akademien der Wissenschaften Schweiz zur Mitarbeit am neuen Bericht nominiert haben.

Bericht des European Academies Science Advisory Council EASAC
12.2022
Open Access-Publikation im Rahmen von "Big Deals" und die neuen Urheberrechtsbestimmungen

Read-and-Publish-Vereinbarungen, sogenannte «Big Deals», erleichtern Gold Open Access-Publikationen. ALLEA, der Verbund europäischer Akademien, begrüsst diese deshalb, betont aber, dass sie das Versprechen eines gerechten Systems für die Nutzung von und den Zugang zu Forschungspublikationen nicht einlösen. Während EU- und nationale Urheberrechtsgesetze viele Regeln zur Förderung solcher Systeme vorsehen, berücksichtigen derzeitige Vereinbarungen diese meist nicht. ALLEA empfiehlt Forschenden und Bibliotheken deshalb, ihre Rechte beim Aushandeln künftiger Verträge besser zu berücksichtigen und vom heute dominierenden Modell der Rechteübertragung abzuweichen. Zudem sollten nationale Urheberrechtsgesetze harmonisiert, EU-weite Zweitveröffentlichungsrechte ohne Embargo eingeführt und ein gemeinschafts-, nicht gewinnorientiertes Ökosystem für Veröffentlichungen weiterentwickelt werden.

ALLEA Statement
11.2022
Europa benötigt mehr strategisches Krisenmanagement

Der jüngste Bericht der Group of Chief Scientific Advisors empfiehlt der EU, den gesamten Zeitrahmen von Krisen zu planen und sich darauf vorzubereiten, von der Vorbereitung bis zur Reaktion und Erholung. Der Bericht betont, dass Risiko- und Krisenmanagementansätze neu zu überdenken sind, da sich Krisen in ihrer Art verändern, Grenzen und Sektoren überschreiten und kaskadenartige sowie sich überlagernde Auswirkungen auf Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt haben. Den EU-Behörden wird daher empfohlen, Synergien zwischen den europäischen Institutionen sowie diesen und den Mitgliedstaaten zu stärken. Die Empfehlungen der Chief Scientific Advisors basieren auf der Analyse des Akademien-Netzwerks SAPEA (Science Advice for Policy by European Academies) im Rahmen des Scientific Advice Mechanism, der der EU Kommission auf Anfrage unabhängige und interdisziplinäre Beratung für die politische Entscheidungsfindung bietet.

Opinion der Group of Chief Scientific AdvisorsSAPEA Evidence Review Report
05.2022
Der Weg zur Klima-Nachhaltigkeit des akademischen Systems in Europa und darüber hinaus

Ein neuer Bericht europäischer Akademien enthält Empfehlungen, um die schädlichen Auswirkungen des akademischen Systems auf das Klima abzuschwächen. Er zeigt, dass Flugreisen eine Hauptquelle für Treibhausgasemissionen sind, und schlägt vor, dass virtuelle Interaktionen für ein nachhaltiges akademisches System von entscheidender Bedeutung sind, mit einer sorgfältigen Wahl zwischen persönlichen, hybriden, hub-basierten oder vollständig virtuellen Sitzungen. Der Bericht unterstreicht jedoch, dass beispielsweise Supercomputer, Gebäude und Elektrizität je nach der Art der Tätigkeit des Akteurs gleich wichtige oder wichtigere Emissionsquellen sein können als Flugreisen. Der Bericht wurde von ALLEA, der Europäischen Föderation der Akademien der Wissenschaften, und der Jungen Akademie in Deutschland verfasst. Für die Akademien der Wissenschaften Schweiz hat Agnes Kreil von der ETH Zürich mitgearbeitet.

ALLEA Bericht
04.2022
Rechte an geistigem Eigentum mit Open Science in Einklang bringen

Ein neues Statement, das das derzeitige Patentsystem im Kontext der Ziele von Open Science untersucht, enthält mehrere Empfehlungen, um diese beiden scheinbar widersprüchlichen Elemente der Forschungspolitik miteinander in Einklang zu bringen. Im Mittelpunkt steht dabei der Vorschlag, eine Karenzfrist von mindestens einem Jahr für Patentanmeldungen einzuführen, um Wissen so früh wie möglich offen zu machen. Zudem kommen die Autoren des Statements des europäischen Akademien-Dachverbands ALLEA zum Schluss, dass Patenteinnahmen nicht als Ersatz für öffentliche Mittel angesehen werden dürfen und dass die Patentaktivität mit grosser Vorsicht als Bewertungsmassstab für die Leistung von Forschungseinrichtungen, Projekten und Einzelpersonen verwendet werden sollte.

ALLEA Statement
04.2022
Regenerative Landwirtschaft in Europa

Regenerative Landwirtschaft ist ein vielversprechender Schlüssel zur Verringerung der Klimarisiken bei gleichzeitiger Versorgung der wachsenden Weltbevölkerung mit Nahrungsmitteln und Förderung biologischer Vielfalt. Dies die Schlussfolgerungen eines neuen Berichts mit einer erstmaligen wissenschaftlichen Analyse durch europäische Wissenschaftsakademien. Pascal Boivin (HES-SO Genf) hat im Namen der Akademien der Wissenschaften Schweiz an diesem Bericht mitgearbeitet und Christian Schöb (ETH Zürich) war einer der Gutachter.

Bericht
03.2022
Krebsvorsorge in Europa

Bestehende Früherkennungsprogramme für Brust-, Darm- und Gebärmutterhalskrebs verbessern, ihre Ausweitung auf Lungen- und Prostatakrebs erweitern und den Zugang der Menschen zu solchen Programmen erleichtern: dies die wissenschaftlichen Empfehlungen für die EU-Initiative «Europas Plan gegen den Krebs». Die Empfehlungen der Group of Chief Scientific Advisors der EU-Kommission basieren auf einem Bericht des Akademien-Konsortiums SAPEA (Scientific Advice for Policy by European Academies) im Rahmen des Scientific Advice Mechanism (SAM) der EU.

Opinion der Group of Chief Scientific AdvisorsSAPEA Evidence Review Report
12.2021
Ein Patentverzicht ist kein Allheilmittel bei der Suche nach Impfstoff-Gerechtigkeit

Eine gerechte Verteilung von Covid-19-Impfstoffen erfordert Massnahmen mit unmittelbarer Auswirkung auf deren Herstellung und Vertrieb im globalen Süden sowie verbesserte Mechanismen für Zwangslizenzen, nicht aber einen Patentverzicht . Die niedrige Covid-19-Impfquote in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen ist inakzeptabel und birgt das Risiko, die Pandemie zu verlängern, aber ein Patentverzicht wird diese Situation kurzfristig nicht lösen. Stattdessen sollten Massnahmen ergriffen werden, um die lokale Herstellung und den Vertrieb von Impfstoffen in diesen Ländern zu beschleunigen, die Investitionen in Impfkampagnen zu erhöhen sowie die Zwangslizenzierung von Patenten und den Transfer von Know-how zu erleichtern. Dies sind die Hauptargumente in einem neuen Statement von ALLEA (European Federation of Academies of Sciences and Humanities).

ALLEA Statement
12.2021
Bulletin 3/21 «Edieren | Éditer» (Bilingue)

Die zwölf Beiträge im vorliegenden Dossier decken ein breites Spektrum ab, von der Philologie über die Geschichte und die Musik- bis zu den Kulturwissenschaften. Sie leuchten die Geschichte, Definitionen und Potenziale wissenschaftlichen Edierens aus, befassen sich aber auch mit den Grenzen und den noch ungelösten Herausforderungen. Sie tragen so auch zur schwelenden Diskussion darüber bei, wie geisteswissenschaftliche Grundlagenforschung im 21. Jahrhundert zu fördern, zu organisieren und in nachhaltiger Weise zu betreiben ist.

PDFAlle Bulletins der SAGW
11.2021
Zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Politik – 75 Jahre Schweizerische Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften

Das Jubiläumsbuch schildert den langen Weg von den bescheidenen Anfängen zur anerkannten und breit vernetzten Akademie im Kontext des Schweizer Wissenschaftssystems. Das Buch ist im Auftrag der SAGW entstanden und erscheint im Schwabe Verlag in Basel. Recherchiert und verfasst hat das Buch die Zürcher Historikerin Monika Gisler unter Mitwirkung von zwei Mitarbeitern und dem «Center for Higher Education and Science Studies» der Universität Zürich.

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11.2021
Forschung zu gesundheitlichen Ungleichheiten: neue Methoden, bessere Erkenntnisse?

Neueste wissenschaftliche Methoden können zur Verringerung des Gesundheitsgefälles in Europa beitragen. Die volle Ausschöpfung dieses Potentials erfordert laut einem neuen Bericht europäischer Wissenschaftsakademien Investitionen in Dateninfrastrukturen. Die Covid-19-Pandemie traf benachteiligte Gruppen der Gesellschaft am härtesten. Dadurch ist das Gesundheitsgefälle zwischen den sozioökonomischen Gruppen noch grösser geworden. Wichtiger denn je ist es daher, diese Ungleichheiten besser zu verstehen, als adäquate Grundlage für politische Gegenmassnahmen. Der Bericht wurde redigiert durch Forschende des europäischen Dachverbandes von Wissenschaftsakademien (All European Academies LLEA) und des europäischen Zusammenschlusses der medizinischen Akademien (Federation of European Academies of Medicine FEAM).

ALLEA/FEAM-Bericht
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